Camille Saint-Saens

Opern und Opernhäuser haben Europa schon seit Hunderten von Jahren verbunden. Das zeigt die Opéra Garnier in Paris (Visit) eindrücklich mit der Ausstellung zum 100. Todestag von Camille Saint-Saëns (webseite). Mit dem Titel „Ein Freigeist“ wird der Lebenslauf des hervorragenden Pianisten und Komponisten gut zusammengefasst. Seine Reisen in Europa und darüberhinaus haben sein Werk sehr bereichert. Die mit seiner Musik unterlegte Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Bibliothèque nationale de France (Stöbern) hat viele Handschriften, Briefe und Originale von Partituren in der Auslage. Das erlaubt eine tolle Gesamtschau auf die Persönlichkeit. Zeit zum Entdecken der Musik sollte im Gepäck sein. Das ausgeliehene Tablett für die gesamte Erkundung des Opernhauses und der Sonderausstellung ist sein Geld wert. Ein Einblick in die Netzwerke, Beziehungen, Mäzene, Musik- und Literatursalons der Zeit wird ebenso deutlich, da Camille Saint-Saens eine erfolgreiche und einflussreiche Persönlichkeit im französischen und europäischen Zusammenhang geworden ist, nach schwierigen Zeiten in seinem jungen Erwachsenenalter als SDF (sans domicile fixe). Eine Würdigung (Vorwort) des Lebens und Werks von Frédéric Chopin gehörte zu seinen Verdiensten. (Eduard Ganche & Camille Saint-Saens 1913).

Imagine there’s no heaven

Seit tausenden von Jahren stellen sich Menschen vor, wie es wohl im Himmel aussehen könnte und wie sich ein Platz neben den Göttern ergattern ließe. Der weltbekannte Talkmaster Larry King von CNN wird mit folgendem Witz zitiert: Wenn ich Gott interviewen könnte, würde ich ihm die Frage stellen: Haben Sie einen Sohn? Das würden Christen vielleicht als einen Afront bezeichnen, denn die Dreieinigkeit ist seit dem frühen Mittelalter fester Bestandteil der christlichen Doktrin. Auf Wanderschaft in der Ferienzeit bin ich erneut auf einen der frühen Europäer gestoßen, der mit seiner Wanderung und Gründung von Klöstern einen bleibenden europäischen Mehrwert geschaffen hat. St. Colomban, dessen Klostergründungen im 6. Jahrhundert stattfanden, hat einen Pilgerweg und Orden von Irland über Frankreich nach Italien begründet. Heute bekannt als die Benektiner(innen)klöster hat sich eine christliche Gastfreundschaft erhalten, die sich gut als europäische konstituierende Idee eignet. „Empfange einen fremden Menschen wie den Christ“. Die Regula Benedicti hat darin einen zukunftsweisenden Kern, der jedoch kaum noch durchzuhalten ist. In der Abbaye Notre Dame de Jouarre gibt es noch die Pforte für die Armen und Bedürftigen, die Worte des Willkommens, Unterkunft und Verpflegung suchen. Viele in der Nachbarschaft wissen kaum noch um diese gelebte Barmherzigkeit in Zeiten von Parallelität von großem Reichtum und bitterer Armut. Jenseits von Religionen und Religiosität ist gelebte Nächstenliebe eine wirklich schwere Herausforderung angesichts der Vielfalt der Nöte im modernen Kapitalismus. Historisch wertvoll und gut erhalten ist die „crypte“ mit dem Sarg des ersten Abtes (Bilder). Unser europäisches, kulturelles Erbe ist ein reichhaltiger Fundus an guten Beispielen und großen Irrtümern. Den müssen wir uns immer wieder neu erschließen. An brauchbare Ideen anknüpfen, aber auch übertrieben nationalistische Anknüpfungspunkte verwerfen. Geschichte ist damit eine kontinuierliche Aufgabe, Ideengeschichte auf den Prüfstein zu stellen. Da müssen wir dranbleiben und wachsam bleiben.

Prävention

Ach würden wir uns doch viel mehr um Prävention in der EU kümmern, wir könnten so viel Leid und Geld sparen. Sogenannte externe Kosten des Verkehrs, des Klimawandels und des Stresses im Arbeitsleben könnten stark eingeschränkt werden. Wichtig ist dabei Ernährung und Lebensstil. Zuviel an Zucker, Salz, freie Radikale und Histamine verleiden uns längerfristig den Alltag. Dabei wäre Prävention viel einfacher bei einer genauen Kennzeichnung von Lebensmitteln. Hohe Histaminfreisetzungen nach Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln ist wenig aufgeklärt. Einigen Weinkonsumenten ist ihre frische Rötung bei Weingenuss bekannt, andere bekommen Nießanfälle und sich verstärkende allergische Reaktionen. Die Kennzeichnung in der EU wäre daher sinnvoll. Ein älteres Forschungsergebnis von 2010 wies bereits auf die Möglichkeit einer Einführung eines Grenzwertes hin. Jedoch wäre 1/3 aller getesteten Weine über diesem Grenzwert. Die vielen Allergiker oder Histaminintoleranten könnten unbedenklich genießen und weniger nießen. Das Europa der Weinanbauenden und Weintrinkenden könnte gesünder sein. Wir sind wohl führend im Histaminexport, naja. Wohl den Gesunden, die das gut vertragen. In meinem moselländischen Herkunftsort heisst es dazu: Sankt Stephanus sät, se sollen sich satt saufen. Frage, wie lautet der Ort mit der diesem Heiligen gewidmeten Kirche im Dorf mit angeblich abgekürzter Inschrift. Lösungshinweis!

Klima nicht prima

Die sehr drängende Tatsache des Klimawandels erfordert echtes Handeln. Leider sind die deutschen und französischen Aktivitäten auf diesem Gebiet am besten mit „cheap talk“ beschrieben. Die jeweiligen Regierungen lassen sich in Deutschland zuletzt sogar vom Bundesverfassungsgericht antreiben, in Frankreich von Empfehlungen der partizipativ gestalteten Bürgerbeteiligung. Gut aufgearbeitet ist das in dem Beitrag vom 26. Mai 2021 von Audrey Mathieu und Neil Makaroff in den Böll-Nachrichten. Ambitionierte Versprechungen haben in der Vergangenheit, siehe Dieselskandal, viel Ausweichmanöver zur Folge gehabt und scheinen dem Verständnis der derzeitigen Regierung bestenfalls zukünftige Regierungen zu betreffen. So ist das auch bei der Staatsverschuldung, Renten und großen Infrastrukturvorhaben. Alles soll dann die nächste Regierung bzw. Regierungskoalition richten. Die lässt sich aber eventuell überhaupt nichts von den vorherigen Regierungen auftragen. So bleibt von diesen Versprechungen nur, es geht viel Zeit verloren. Es wird recht erfolgreich der Schein erweckt, wir packen es an, aber in der Realität hatten wir Glück im Unglück durch die Corona-Pandemie. Allein dadurch wurde ein beschleunigter Klimawandel etwas verzögert. Es hat uns jedoch gezeigt, das drastische Einschnitte machbar sind und Wirkung erzeugen. Das wurde vielfach bezweifelt. Ein Verzicht auf Flugreisen in der deutsch-französischen Freundschaft kann schmerzhaft aber beispielhaft sein. Es gibt doch soo viel auf dem Landweg zu entdecken. Freundschaft lebt auch von gemeinsam gestalteter Entschleunigung. Im Museum der Burg Arras nahe der Mosel bei Alf haben wir eine besinnliche Entschleunigung erlebt. Der steile Weg zu Fuß dorthin ist eine glänzende Vorbereitung auf das Verweilen in der gemeinsamen Geschichte. In Mitten von Wäldern lässt sich noch erleben, was wir uns mit dem hohen Kohlendioxid und Methanausstoß antun. Klima kann so prima sein.

Friedensdienst

Heute, wie bei allen Kriegen, stellt sich die Frage, kann der Dienst mit der Waffe als Friedensdienst gelten. Wenn ja, ist der Preis dafür jedoch sehr hoch. Die Verrohung im Militärdienst verlangt eine besondere Begleitung und Charaktereigenschaften, die es ermöglichen, mit Abstand auf die eigenen Taten zurück zu blicken. Die Ich-Erzählung von Yishai Sarid in „Siegerin“ wird bereits vielfach rezensiert. Die komplexe Lage des Vorbereitens auf das Töten und die Nachwirkung des gleichen Akts sind Faszinosum des Buches. Lothar Müller (Süddeutsche Zeitung) spricht aber auch die Gefahr des Blutrausches an. Genau dadurch entsteht die Verselbständigung des Tötens und Radikalisierung als vermeintlicher Friedensdienst. Die jüngst von Bundespräsident Steinmeyer angesprochene Verrohung der Gesellschaft in den letzten Jahren in Deutschland verlangt wohl mehr Friedensdienst im Sinne von Zivildienst und Dienst am Mitmenschen, statt die Ausweitung der Vorbereitung aufs Töten, wie sie der französische Präsident Macron wieder einleiten möchte. Frieden schaffen ohne Waffen bleibt die große Herausforderung vor der jede Generation wieder neu steht. Die von Gerrit Bartels im Tagesspiegel (21-4-21 s.u.) angesprochene „Philosophie der Stärke“ kann jedoch zur entscheidenden Verwundbarkeit werden. Aufbauend auf Peter Schäfer zeigt die „Kurze Geschichte des Antisemitismus“, die historisch anmutende Angst vor selbstbewussten Juden und schürt gleichzeitig den Hass auf die Juden (S. 295). De-eskalation durch Friedensdienste und Völkerverständigung scheint ein möglicher Ausweg aus der Gewaltspirale zu sein. Außer „cheap talk“ hat Europa dazu wenig als Konfliktvermittler anzubieten. Aber genau das könnte auch eine Chance für einen Friedensdienst sein. … talk, talk,talk.

Existenz

In der existenzialistischen Richtung der Philosphie lässt sich viel französische Literatur finden. Unvergessen, Albert Camus, der gerade in Coronazeiten wieder lesenswert ist. Simone de Beauvoir hat mit „Le deuxième sexe“ mehrere Generationen beeinflusst. Das ist immer wieder neu zu entdecken, auch heute wieder als Teil eines europäischen Kanons der Literatur und Imagination. Zeitungslektüre kann einen manchmal zurückwerfen auf existenzielle Fragen auf ganz unverhoffte, nicht intendierte Weise. Das passierte mir mit der Lektüre von „Le Monde“ 18.5.21. Dort lautete die Überschrift des Beitrags von Ilan Greilsammer „Où nous sommes-nous trompés ?„. Am Ende fragte ich mich „oú nous sommes ? Nous ! en Europe ? Eine gute Antwort auf diese Frage fand ich gleich im folgenden Artikel von Jean-Pierre Stroobants. „Israel-Palestine : l’Europe paralysée par ses divisions„. Ein weiterer Artikel zum Thema beschreibt „le fossé n’a jamais été aussi profond entre Jérusalem-Est et Jérusalem-Ouest„. Vielleicht hilft da nur das Lied der Beatles „Imagine“ mit dem Textanfang:
„Imagine there’s no heaven. It’s easy if you try. No hell below us. Above us only sky …“. Radikal in seiner Vorstellung Himmel und Hölle aus der Vorstellung zu verbannen. Als Lösungsansatz für den religiös überhöhten Ort Jerusalem für alle Glaubensgemeinschaften sicherlich eine unerhörte Herausforderung. Rückbesinnung auf unsere ureigentliche Existenz, im Sinne einer humanistischen Existenz könnte hilfreich sein. “ You might say I am a dreamer …“

Klarer mit Klara

Kazuo Ishiguro führt uns wieder einmal beispielhaft vor, was mit der Methode „imagination“ geleistet werden kann. Aus Sicht der Techniksoziologie (see Bijker et al.) befasst sich der Autor in seinem neuen Roman „Klara und die Sonne“ mit der sich verändernden Dienstleistungsgesellschaft. Künstliche Intelligenz als „Disruption“ kann vielleicht Betreuungsarbeit ergänzen, oder gar ersetzen. Sehen wir wirklich klarer mit Klara? Bietet uns Kazuo mittels Klara besseres Verständnis von künstlicher Intelligenz? Sollen wir uns tiefergehend an Maschinen als persönliche Dienstleister gewöhnen? Die Antworten darauf bietet der Ich-Erzähler-Roboter jedoch nicht wirklich. Er lädt uns aber auf eine angenehmene, einladende Weise ein, uns mit diesen Fragen zu befassen, bevor wir keine Wahl mehr haben werden. Mit Imagination wird vom Autor dabei ein literarisches Szenario entworfen, das durch emotionale Einbindung funktionert. Die Diskussion in den Feuilletons (perlentaucher; Süddeutsche + Interview) und DLF-Radio weist auf ein geteiltes Medienecho hin. Dass aber die Financial Times ein Loblied singt, samt „Spoiler“ vorab die Pointe zu verraten, sollte uns aufmerksam werden lassen. Vielleicht ist es keine so weit entfernte Fiktion mehr. So bleibt für den Techniksoziologen der Aufruf: Nutze die Technik, aber mit doppelter Wachsamkeit welche Daten, auch über Emotionen, wir preisgeben wollen. Wir werden uns wohl mehr als ein „Pokerface“ zulegen müssen. Schauspielerische Kompetenzen könnten überlebenswichtig sein im Zeitalter von „Alexa ist überall„. Nach dem Roman zum ergebenen Dienstleister „Was vom Tage übrigblieb“ setzt Kazuo Ishiguro nun die kritische Auseinandersetzung mit Diensten am Menschen und was es mit den Menschen macht kreativ fort. Insgesamt ein beeindruckendes Spiel mit und Beispiel der Methode Imagination.

Less can be more

The recent study published in „Nature“ draws our attention to the apparent cognitive phenomenon, that „people systematically overlook subtractive changes„. The paper highlights the phenomenon, but the old question of „nature or nurture“ is particularly important here. Overlooking subtractive changes could simply be the result of decades of schooling looking for additive solutions like building up a puzzle or simplistic growth paradigms in economics. Also for mobility and climate change we probably have to socialize pupils and train future generations much more in testing also subtractive changes. There might be a cultural bias as part of the nurturing children and their imagination. Training to think of solutions involving less resssources, stress or time is a landmark global development project. It is not effortless to even think of fasting, abstention or reductions as better solutions than just adding something. „add blue“ to clean diesel engines did not really provide an effective answer in the past. Hence, a constitutive part of the „imagination method“ needs to be the inclusion of subtractive opportunities or thinking. Did I really have to write this blog? Yes I am still very much captured in the additive thinking mode. Thanks for the reminder. Theory is nice but implementation is so much harder. From imagine4D to 2D read on here.

Improvisation

Wir haben in Europa oft sehr hohe Ansprüche an unsere Imagination und sind gleichzeitig geprägt von vielen eindrucksvollen vorherigen Beispielen. Gleichzeitig verlassen wir uns auf gerne auf etablierte Regeln, die Sicherheit und Harmonie gewährleisten sollen. Das hat meist historische Gründe und ist in vielen Lebensbereichen auch sehr sinnvoll. Als Weiterentwicklung eben auch in der Ideengeschichte hat sich gerade eine neuerliche Diskussion über den Wert der „Improvisation“ als Kulturtechnik (Musikbeispiel) und wichtiger Teil des Kompetenzspektrums entfacht. Das ist leicht für jede/n auszuprobieren. Die zentral europäischen Länder tun sich schwer, den Wert der Improvisation außerhalb der Jazzmusik zu würdigen. So überrascht es wenig, dass eine philosophische Wertschätzung der Improvisation, die eine lange Tradition hat, denn auch von einer Person mit italienischem Namen als Erstautor angeregt wird (Alessandro Bertinetto und Georg W. Bertram). Philosophischer Ausgangspunkt ist Wittgenstein. Demnach sei die Flexibilität des rationalen Verhaltens bestimmt von der Maxime: Wir schaffen die Regeln im laufenden Prozess. Im künstlerischen Bereich ist die Improvisation fest etabliert als normative Praxis. Das Anliegen der beiden Autoren ist weitreichender. Improvisierte Praxis wird gesehen als konstitutiver Bestandlteil der menschlichen Praxis. Die Hegelsche Dialektik wird angewandt auf das jeweilige Verständnis von Normativität, Gewohnheit und Freiheit. so entstehen jeweils dialektische Paare von Konstrukten (S.204), die Improvisation als Gegenpol definieren, um neue synthetische Begriffe zu definieren, die Improvisation als impliziten Teil verstehen. Normativität als planvoll setzt sich nur scheinbar ab von planlos, da Improvisation auch in künstlerischen Bereichen gewissen Normen folgt. Gewohnheiten werden zufällig durchbrochen. Der Begriff der Freiheit knüpft an das Verständnis von Freiheit als Freiheit von Zwängen, gegenüber positiver Freiheit, d.h. etwas tun zu können. Frei von äußeren Zwängen sind nur ganz selten Akte der Ausübung von selbstbestimmtem Handeln. Vorbereitung ist daher eine Vorbedingung für Improvisation (S. 205). Der Improvisation inhärent ist das prozedurale Lernen „learning by doing“ und weniger die theoriegeleitete Praxis. Persönlich habe ich allerdings einen sehr theoriegeleiteten Zugang zur Improvisation, ausgehend von bspw. den Kirchentonarten und Intervallen, hin zur Jazzmusik.
Spannend ist die Rolle von Interaktionen zwischen Personen bei Improvisationen, die ein ständiges Ausloten von Grenzen und Plänen darstellen können (S. 209). Für JuristInnen ist die Diskussion zum „Subsumieren“ von Fällen unter allgemeine Regeln ein interessanter Anwendungsfall der humanen Praxis Improvisation. Neue auftretende Fälle geben eventuell Anlass für ein gewisses regelkonformes Improvisieren, das dann diskursiv im Weg durch die Instanzen Normativität erlangt. Den Menschen, eventuell sogar das Menschsein, im Gegensatz zum Roboter oder der künstlichen Intelligenz zeichnet gerade der kreative Umgang mit Regeln aus. Anfang sein für Menschlichkeit kann jeder Faux-pas.
(Musik dazu Relaxin von Willie „The Lion“ Smith)

Fukushima Energiewende

Kernreaktoren sind sicher. So dachten viele bis vor 10 Jahren Fukushima eine Kernschmelze erlebte, nach einem starken Erdbeben. Tschernobyl vor 30 Jahren haben wir wohl eh schon vergessen oder unsere Kinder kennen es gar nicht mehr. Atomstrom wird lustig weiter produziert und selbst die mittlerweile preiswertere Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Geothermie hat weiterhin einen schweren Stand gegen die verkrusteten Interessen der großen Energieoligopole. Da ist der Hinweis von Ortwin Renn, sich besser auf mögliche Reaktorunfälle vorzubereiten, nur eine mahnende Stimme von vielen. Im Buch „Meltdown: Inside the Fukushima Nuclear Crisis“ von Yoishi Funabashi werden Details des Ablaufs anschaulich beschrieben. Die in Deutschland als indirekte Folge eingeleitete Energiewende ist schon lange ins Stocken geraten. Dabei lassen sich mit Balkonkraftwerken und Sonnendächern schon jetzt erhebliche Mengen an Strom selbst erzeugen. Dezentrale Energieerzeugung ist dadurch eine realistische Alternative geworden. Stellen wir uns im Sinne von „Imagineering“ vor, alle dürfen nur den Strom verbrauchen, den sie selbst erzeugen. Nicht mehr. Plötzlich würden alle anfangen Dächer und Gärten für Sonnenkollektoren und kleine Windrädchen zu nutzen, abgekoppelt von den großen Netzen. Ich würde jetzt mal frech behaupten, dass der größte Teil der Weltbevölkerung in Afrika und Asien bereits so ihren Strombedarf deckt, mangels vorhandener Infrastruktur. Warum gerade in den dicht besiedelten Gebieten so viele Kernkraftwerke stehen, erschließt sich bei einer realistischen Gefahreneinschätzung (>0) nicht mehr. Im Tagesspiegel S. 25 vom 11.3.21 wird das weiterhin ungelöste Problem der Atommüllendlager angesprochen. Können Demokratien das mit partizipativen Methoden besser lösen? Wir bleiben gespannt. Unfälle durch Einsickern in Grundwasser (oder ins Meer wie Japan) von strahlenden Schadstoffen gehört ebenfalls rein in die Risiko- und Kostenabschätzung.

Zukunft

Die erste überlieferte Abhandlung über die Zukunft mit großer Reichweite ist die Johannesoffenbarung im letzten Kapitel des Neuen Testaments. Während in der Apokalypse von einem letztlich eintreffenden Ereignis ausgegangen wird, nehmen unsere modernen, wissenschaftsbasierten Vorstellungen von Zukunft eine Offenheit des Zukünftigen an. Gleichzeitig wissen wir spätestens seit der Erfindung der Atombombe, dass der Mensch seine Apokalyse mittlerweile in den eigenen Händen hält (Imagineering). Mehr als 75 Jahre hat es gedauert bis eine UN-Konvention das Verbot der Nutzung der Waffen beschlossen hat. Die Sichtweise der „Zukunft als Katastrophe“ wurde von Eva Horn umfassend analysiert (Zugang zur Leseprobe hier). Mit Zukunftsbeschreibungen wird dass „kollektive Imaginäre“ (S.22) erzeugt. Die Vision einer Katastrophe inspiriert sich dabei durchaus an vielfältigen Beispielen aus der Geschichte. Das Weiterzeichnen von bereits angelegten Entwicklungslinien ist eine Projektion des Ist-Zustands in die Zukunft und unterscheidet sich qualitativ von der Prophezeiung, dem Entwurf eines fiktiv eintretenden Ereignisses. Imagination, verwandt als Methode, kann sich beider Techniken bedienen und bewusst Bilder, Erzählungen und Film einsetzen, um verschiedene Szenarien aufzuzeigen. Wichtig bleibt festzuhalten, dass es sich bei noch so kurzer Zeitspanne in die Zukunft um Fiktionen handelt. Dennoch können mit statistischen Methoden im Rahmen eines gesetzten Wahrscheinlichkeitsraums (Randbedingungen) Trends erkennbar werden. Die wichtigste Funktion derartiger Abhandlungen über die Zukunft, die wir in der Moderne immer als plurale Zukünfte verstehen sollten, ist das Wachrütteln, das mögliche und wahrscheinliche Entwicklungen eventuell noch vermieden werden können. Die unterschiedlichen Inszenierungen der Zukunft ermöglichen einen Diskurs über unterschiedliche Zukünfte. Das Widerum erlaubt uns, über Handlungsoptionen und wünschenswerte Ergebnisse des heutigen Handelns eine Meinung zu bilden. Klima, Gesundheit und Arbeitswelt bestimmen unsere Lebenswelt auf deren zukünftige Chancen, Risiken und Möglichkeiten müssen wir uns heute verständigen, denn wir haben gemerkt, dass viele von früheren Generationen eingegangenen Risiken, uns noch heute und für viele Jahre betreffen werden. Imagination kann sehr wirkmächtig sein, im Guten wie im Bösen. Der „Zukunft als Katastrophe“ können wir im besten Hegelschen Sinne, quasi dialektisch die „Zukunft als positive Utopie“ entgegensetzen. Okay, das hat die Bibel mit Paradies und Hölle auch schon vorgemacht. Die imaginäre Methode bleibt die gleiche, jedoch werden wir die Anwendungsgebiete aktualisieren müssen.

Imagine Vision

Kinder, Kinder

Kinder haben Rechte. Das ist allen klar. Weniger klar ist, wer denn für die Durchsetzung der Rechte von Kindern verantwortlich ist. Schnell wird dann selbstverständlich auf die überragende Verantwortung der Eltern (mal 1, mal 2, mal 3, mal 4 …oder keine mehr) verwiesen. Armut, die Kinder trifft, sollte unter besonderem Schutz aller stehen. Warum tun wir uns nach wie vor so schwer in der EU diesen Schutz zu organisieren?

Kinder brauchen Kinder als Spielfreunde und LernpartnerInnen. Die Zukunft Europas wird gerade da frühzeitig angelegt. Wieso ist es so einfach die Kinder samt ihrer Eltern wegzusperren, statt Betriebsschließungen zu verhängen. „Home Office“ als Rechtsanspruch zumindest für Eltern sollte eine selbstverständliche Gemeinschaftsaufgabe sein.

Ein Wahlrecht mit 16 Jahren sowie eine höhere Gewichtung von Wahlstimmen von Eltern, z.B. + 0,5 Stimmenanteil für jedes Kind, sollten nicht mehr nur Gedankenspiele von Wissenschaffenden bleiben. Zumindest in einigen Regionen könnten wir beginnen, damit zu experimentieren und Folgen zu evaluieren. Darin liegt Zukunftsfähigkeit für die EU begründet.

Mal so als Gedankenspiel in der Vor-Karnevalszeit. Stellen wir uns vor: wir warten in einer Traube von Menschen auf einen Bus, U-Bahn, Regionalzug, oder ICE. Welche Rechte haben Kinder, Männer, Frauen, Ältere? Diskutieren Sie, ob eine EU-Verordnung in Anlehnung an die Tierschutztransportverordnung der EU und Hundehaltung analog für Kinder in Zeiten von Covid-19 nötig ist. Kinder haben mehr Rechte als Tiere, oder? Darauf können wir uns doch sicherlich einigen. Der Rest ist politische Überzeugungs- und Lobbyarbeit. Dass Parteien mit einem C oder S im Namen das Thema nicht ernst nehmen, muss mir noch jemand erklären. Danke dafür. Volkspartei war früher mal ernst gemeint, aber eben auch nur die Wahlvolkpartei. Kinder wählen nicht, sondern werden hin und her geschubst. Bisweilen können wir schon einmal konkret mit den Rechten der Eltern auf Home Office, Kitaplätze und Grundschulen sowie gesicherten Lebensunterhalt anfangen. Die größte Baustelle bleibt Kinder in schwierigen Familien.

Lösungshilfe: Auszug aus dem Merkblatt für Transporte von Rindviechern, Schweinen, Schafen … laut Tierschutztransportverordnung S.3-4 der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft „forschen, fördern, bilden“.

Money buys Law?

Im Fussball gibt es lange die These: Money buys Goals. Der Verein, der am meisten Geld auf den Tisch legen kann für teure Spielende, kann Tore und damit Titel kaufen. Funktioniert erschreckend gut, meistens. In Demokratien hoffen wir, dass Geld für Wahlkampagnen nicht alleine ausschlaggebend ist für die Stimmabgabe. Ob das immer so gilt, sollte nach der US-Wahl wieder untersucht werden. In Deutschland haben wir endlich das Lobbyregister beschlossen, aber die Pandemieprofiteure und Bestechlichkeit mit „Nüsslein“ und Eigentor „Amthor“ in der CDU/CSU ist erschreckend (Kohl lässt grüßen). Es gibt da neue Strategien. In Kalifornien hat zeitgleich zur Präsidentenwahl eine Abstimmung gefragt, den Uber-Fahrern weiterhin den Arbeitnehmerstatus zu verweigern. Echt, das geht im Sonnenstaat. Es wurden große Geldsummen von Uber und Lyft investiert, diese Wahl wohl indirekt auch die Präsidentschaftswahl, zu beeinflussen. Klar das Thema beschäftigt mich seit längerem wegen der gesellschaftlichen Beeinflussung von Recht, hier Arbeitsrecht. https://imagine4d.de/uber-arbeitsrecht-in-europa). Wir sollten in Europa nicht länger zögern und entsprechende Regelungen für Arbeitnehmende schaffen, die einen hinreichenden Schutz bei Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit und Rente ermöglichen. Statt Kurzsichtigkeit als Selbständiger sollte Weitsicht für soziale Lagen gefördert werden. Lektüre dazu in Financial Times vom 6.11.2020.

Entscheiden

Neurowissenschaftliche Befunde erlauben uns, den Ablauf von Entscheidungsprozessen live zu verfolgen (Bild unten). Mit noch sehr rudimentären Entscheidungssituationen wurden Affen konfrontiert und deren Entscheidung nach Contextstimulus mit Bewegungs- oder Farbimpuls gemessen. Die Messgenauingkeit liegt mittlerweile bei einzelnen Neuronen und Reaktionszeiten in Millisekunden. Mehrere Neuronen führen zu beeindruckend unterschiedlichen Mustern der Aussendung von Signalen. Die Schwierikeit für das Gehirn ist dabei, wie die eventuell auch widersprüchlichen Signale auszuwerten sind. Bei der Entscheidungsfindung wird also eine mehrdimensionale Datenbank in kürzester Zeit (ms) auf wenige Dimensionen eingedampft. Durch diese Reduktion von Komplexität wird die Entscheidungsfindung erleichtert oder die Geschwindigkeit der Entscheidung aufrecht gehalten. Nun, stellen Sie sich einen Schilderwald auf einer Straße vor und eine Ampel, die auf Orange wechselt. Schon genug Dimensionen? Packen wir noch Radfahrer, Fußgänger, Kleinkinder und eine ältere Person in das Bild und die Entscheidung erhält viele Dimensionen, die wir täglich meistern. Ausblenden von Dimensionen erleichtert die Entscheidungsfindung. Daraus ergibt sich eigentlich ein deutliches Votum für eine Entschleunigung des Straßenverkehrs, damit wir der Mehrdimensionalität der Verkehrs gerecht werden können. Autobahnen sperren andere Verkehrsteilnehmende einfach aus, Fußgängerzonen ebenfalls. Erlauben wir Mehrdimensionalität und Imagination, dann müssen wir uns an die für unser Gehirn leistbaren Geschwindigkeiten in Entscheidungsprozessen anpassen. Unsere Plastizität bezüglich der Geschwindigkeit von Entscheidungsprozessesn hat gewisse Grenzen. Altersgrenzen für den Führerschein einen Sinn. Imagination als Methode erweitert zu berücksichtigende Perspektiven. Sie sollte Entscheidungsprozesse bereichern helfen. Das will gelernt werden, besonders bei bei der Entscheidungsfindung in Europa. Quelle: https://www.nature.com/ Mikio C. Aoi et al. 2020 https://doi.org/10.1038/s41593-020-0696-5

Erdbeben

Seismische Aktivitäten sind nicht nur für Atommüllendlager ein wichtiger Faktor, der unbedingt berücksichtigt werden muss. Auch bereits für die Standortwahl von Kernkraftwerken sind diese Faktoren enorm wichtig. Seit Fukushima wissen wir, dass starke Erdbeben Tsunamies auslösen können, die dann vermeintlich von der Wissenschaft und Politik für unverwundbar gehalten wurden, schmelzen lassen können. Jetzt hat ein nicht für möglich gehaltenes Erdbeben in der Nähe von Kernkraftwerken in Frankreich zu erheblichen Irritationen geführt. Quelle ist LeMonde vom 19.9.2020. Wir sollten in Europa uns sicherlich erneut mit diesen Fragen der Sicherheit der Standorte, mittlerweile auch der immensen Kosten für die geplanten Neubauten in einigen Ländern auseinandersetzen. Die industrie- und gesellschaftspolitischen Fehlentscheidungen der Vergangenheit müssen noch viele nachfolgende Generationen bewältigen. Strahlenlast, Rentenlast, Schuldenlast, Verlorene Biodiversität, schlechte Luft, Wassermangel – willkommen in der Zukunft unserer Kinder. Schämen wir uns, wir haben es ganz schön vermasselt. Noch gehen die SchülerInnen nur auf die Straße, oder?


Demos (Fr) und Demokratie

Viel Hoffnung für unseren Planeten gründen sich auf die Kommunalwahlen in Frankreich. Viele Großstädte in Frankreich werden ab 2020 von grünen Bürgermeistern regiert werden. Paris hat mit klarer Mehrheit Hidalgo mit ihrem rot-grünen Programm einschließlich Straßensperrungen für Autos mitten in Paris wiedergewählt. Eine deutliche Warnung für alle Demokraten sollte aber in der enttäuschenden Wahlbeteiligung liegen. Sowohl im ersten als auch im zweiten Wahldurchgang gingen in mehreren kleinen Städten weniger oder nur um die 20% der Wahlberechtigten zur Wahl. Das hat mit gelebter Demokratie wenig zu tun. Okay, wenn in einer Stichwahl nur Rechte oder nur Linke als zu Wählende zur Wahl stehen, dann interessiert das viele nicht mehr. Wir lernen wieder: Nur wirkliche, realisierbare Alternativen beleben die Demokratie. Aber für Extremisten können solche niedrigen Wahlbeteiligungen ein Einfallstor sein, demokratische Prozesse auszuhöhlen. So stellt die niedrige Wahlbeteiligung ein tatsächlich größeres Problem dar als die Aufmerksamkeit erheischenden „gillet jaunes“ Proteste oder Gewalt auf Straßen und in den Innenstädten. Die Erosion der Demokratie geht schleichend voran, leider selbst in Frankreich in 2020.

Quelle: https://actu.fr/politique

https://www.lemonde.fr

Soziales, ökologisches Europa

Die Debatte für eine soziale und ökologische Wende ist in Frankreich vor den dortigen Kommunalwahlen nochmals richtig in Gang gekommen. Auf europäischer Ebene wird der „Green Deal“ zusammen mit dem „Brexit Deal“ verhandelt. Da Covid-19 noch mit uns bleibt, sollten wir einen „Health Deal“ mit einbeziehen. Ein soziales, ökologisches Europa ist ein gesünderes Europa. Prävention mit Hilfe von adequaten „public health policies“ lassen mittelfristig bereits enorme Kosten einsparen und Lebensqualität erhöhen. Einzelbetrachtungen schlagen fehl, ganzheitliche Betrachtungsweisen sind nötig. Spätestens seit der Militärolympiade 2019 in Wuhan (!) wissen wir, dass mit Schutz vor Viren nicht nur Computerviren gemeint sind. Neben Cyberwar ist für den BIOwar mit Pandemien selbst neben dem Nuklearkrieg eine Sicherheitsbedrohung mit verheerendem Ausmaß geworden. Letzte Zahlen zur Pandemie haben für die USA alleine zu mehr Toten geführt als der Vietnamkrieg oder die Toten der Abwürfe von 2 Atombomben auf Japan. Daher müssen wir Europa fundamental neu denken, nicht als Bündnis gegen andere Staaten, sondern als „gutes Beispiel“ für zukunftsweisende Politik und ein Strategiebündel. In „LeMonde“ ist dazu ein Aufruf zu lesen (hier). Mein Entwurf für eine neue Schuman-Deklaration passt gut dazu. „Imagine-toi“ Stell-Dir-Vor, wie soll unser Europa sein? Warum nicht aus einer surrealistisch anmutenden Idee eine Realität werden lassen. Mehr Geld wird uns nicht verbinden, aber unterschreiben einer traumhaften, aber realisierbaren Idee schon.

quizz – inspiration Magritte

Macron – Merkel

Anlass sein, für einen neuen Plan, kann jede Pressekonferenz!
Im Laufe der sich überschlagenden Rettungsversuche für Europa sticht der Macron – Merkel-Vorschlag eines Investitionsfonds hervor. Bevor wir aber wieder einmal nur über das Geld und die Verteilung in Europa reden, sollten wir die Inhalte, Institutionen und demokratischen Verfahren erneuern. Einen Vorschlag dazu habe ich zum „Europatag“ 9.5.2020 formuliert. Dieser wurde bereits am 15.3.2020 bei der Schuman Stiftung zu einem europäischen Ideenwettbewerb eingereicht. Die Einreichungsfrist ist bis ca 15.10 verlängert worden. Also können noch viele neue Ideen eingereicht werden. Mein Beispiel zur Anregung und regem Gebrauch im Europaunterricht oder Sprachunterricht schon mal vorab. Das macht richtig Spaß.

Eine schöne Gelegenheit die französischsprachigen Seiten auf imagine4d.de/fr zu beginnen. Hier direkt zur imaginierten Deklaration.
Déclaration du 9 mai 2020 pour la paix, aussi bien écologique et sociale.

Image Source: David Cauwe Imagine Hors Serie Vélove Seite 97.
oder https://imagine4d.de/imagine-le-magazine

Covid19 Ιπποκράτης Pasteur Koch

These are some of the big names in the history of medcine. Hippokrates of Kos, Louis Pasteur, and Robert Koch have shaped modern medicine (arte video). Not only the Covid-19 crisis lets us focus again on their lasting merits for science and health. In comparing the mortality rates per 100.000 population of the major countries concerned (as of 9.4.2020) we witness striking differences in nation-states to cope with the spread and mortality of the virus.

COVID-9 Mortality (9.4.2020) form JHU

The shocking info of the figure shows the huge gaps between countries, and particularly within Europe between neighboring countries. Details on mortality within European countries, i.e. between regions within a country are of a similar spread. Hence there is a need for an unbiased algorithm to distribute sick patients to free hospital or only intensive care beds. Run this algorithm on a fairly continuous basis to solve the puzzle of empty beds in one region of Europe and an overload of patients in other regions. Through this procedure of „highly secured transportation (just as happening within France) a large scale logistic operation including the different timing of overload in regions and countries could be managed in a true European spirit. Testing, Testing, Testing and anti-virus vaccination has to be developed meanwhile.

The European programme or cohesion fund could be called similar to the ERASMUS-programme of the EU the Hippokrates of Kos, Louis Pasteur, or Robert Koch programme. Much better than the ugly discussions about the financing of the economic budget deficits, which have not benn devoted to public health efforts in most countries in past years. Data from OECD and my insights on this here.

Distribution of Hospitalisation in France (Source ESRI France 8.4.2020)

Quelle https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html abgefragt am 9.4.2020

For Italy source https://lab.gedidigital.it/gedi-visual/2020/coronavirus-i-contagi-in-italia/?refresh_ce