Reimagining

Es kann durchaus vorkommen, dass eine ursprüngliche Vorstellung eine gründliche Überarbeitung nötig hat. Das ist wohl mit Reimagining ausgedrückt. Das Sachbuch der Harvard Professoring Rebecca Henderson mit dem Titel „Reimagining Capitalism – how business can save the world“ versucht genau das. Durchaus vergleichbar mit dem Kurs „Society and Economy“, den ich an der Jacobs University hielt, versucht die Autorin, eine Neuausrichtung innerhalb der ökonomischen Disziplin zu vertreten. Gesellschaft und die Umwelt müssten im Vordergrund stehen, nicht die short-term Profit Orientierung von Unternehmen und Nationen. „Schützen, was uns reich und frei gemacht hat“ ist das 7-te Kapitel überschrieben. Darin wird zum Beispiel das deutsche Mitbestimmungsmodel (S. 229) gewürdigt, aber auch die erfolgreiche Überleitung der Wirtschaft auf Mauritius (S. 239), weg von den Zuckerrohrbaronen, hin zu einer Tourismus-orientierten Wirtschaft. Das entspricht oftmals einer „Revolutionierung der Zweckbestimmung eines Unternehmens“ (S.85 ff.). Die Untertitel wie, „Learning to love the long-term“, Langzeitorientierung (S.121) und „Learning to cooperate“ (S.163), sind programmatisch zu verstehen. Genau das aber sind wichtige Inhalte für das Lehrprogramm von business schools, zumindest den besseren unter ihnen. Dann hoffen wir mal auf die nächste Generation der business women, damit z.B. mehr Frauen in der Wirtschaft die Welt retten werden. Bisher waren da ja viele Männer dominierend angefangen mit Adam Smith und Karl Marx. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Reimagining ist ein guter Anfang.

Le Monde 24-11-2022 S.31

Eine Antwort auf „Reimagining“

Kommentare sind geschlossen.