Imagineering

Das ist kein Witz. Imagineering ist ein copyright-geschützter markenrechtlicher Begriff. Er geht ausgerechnet seit 1989 auf Walt Disney Inc. zurück. Als Definition wird angeboten: „the blending of creative imagination and technical know-how“. Louis Properi hat dazu ein Buch verfasst zur „Imagineering Pyramid„. Weitere Erklärungen finden sich in „Disney and the Imagineering of Histories“ in einem Beitrag zu „Postmodern Culture“ schon in 1996. Advanced Imagineering wird als „Design Innovation in Collective Creation“ vorgestellt. Und wir dachten wir hätten noch eigene Träume. Die DisneyWorld wird bereits früher als Schule den meisten Kindern sozusagen eingeimpft. Kritisches Denken erscheint dabei schon als Zufallsprodukt. Wir müssen also neu den Willen zum eigenen Imagineering wecken. Warum nicht mit Europa anfangen. Mit einem ehemaligen Disney Konkurrenten, den DreamWorksAnimation können nun Kinder und Jugendliche wie im Film „Madagascar„singen: „I like to move it, move it, … I like to …move it!

Eine anregende Lektüre, die sich mit „Imagineering“ befasst, haben Metelmann und Welzer (2020) herausgegeben. Der Untertitel „Wie Zukunft gemacht wird“ kann als Warnung gelesen werden oder eigenen Gestaltungswillen anstoßen. Imagineering geht es den Autoren folgend mehr um eine Reflexionshaltung und bestensfalls führt ihre Poetologie der Transformation zu einem neuen Gesellschaftsgedicht (S.28). Na ist doch toll, wir sind wieder im Land der Dichter und Denker angekommen. Oder träumen wir noch auf dem Planet A der Glückseligen, die sich nach Mondlandung (Planet B) schon mitten im Wettlauf mit Sonden zum Mars (Planet C) befinden. Happy Imagineering!