Covid-19, its merit for the Future of Europe

Countries in crisis mode can create surprising outcomes. The current Covid-19 crisis is no exception to this rule. In the middle of the crisis or of wars, the construction of peace or apeacement starts. Differences between countries prior to the crisis tend to become further excacerbated through the crisis. Take the country differences in terms of debt burdens for future generations in the OECD (see below, highlighting Eastern European countries and their moderate debt burdens, source OECD (2020), General government debt (indicator). doi: 10.1787/a0528cc2-en (Accessed on 30 March 2020)

If we compare this to the 2005-2019 evolution of the debt burden we see a number of countries that had difficulties to leave the financial crisis behind, i.e. reducing their public debt burden as % of GDP. If we compare this to the 2005 debt burden, we see a number of countries that had difficulties to leave the financial crisis behind.

For all OECD countries in direct comparison this gives figure 3 below (same data source, own depiction). Two readings of this. (1) Absolute levels of more than 100% of debt to GDP rations are much more numerous, also in Europe. Soaring debt is problem for more countries than we might believe, also in Europe, but not restrictied to Europe.

In the Covid-19 crisis we are all concerned about hospital beds (see figue 4), although this is just the top of the iceberg problem. Persons working in medical professions and their equipment seems to be of equal importance. OECD (2020), Hospital beds (indicator). doi: 10.1787/0191328e-en (Accessed on 31 March 2020)

The worrying indicator is the reduction of hospital beds per 1000 inhabitants also from just before the financial crisis or as in figure 5 below since 1998 the last 20 years. OECD (2020), Hospital beds (indicator). doi: 10.1787/0191328e-en (Accessed on 31 March 2020)

Conclusion. Europe needs a strategic reserve capacity not only of hospital beds and medical equipment to rescue its citizens in case of severe crisis. This includes the adequately trained personel that can stop a viral infection early on as a joint effort. Rapid and effective deployment is key just as it is necessary for joint military action and equipment. And for the aftermath an employment insurance that builds on short-time work were necessary and overtime compensation for crisis workers. Europe and the world would be a safer place, just imagine. Imagine all the people …

Kunst ohne Grenzen

Kunst hat seit Jahrhunderten Grenzen überschritten. Künstler*innen auch. Innerhalb Europas haben sich die gegenseitigen Beeinflussungen über Jahrzehnte hinweggesetzt. Erst kürzlich ist in der Brancusi-Retrospektive im BOZAR in Brüssel diese Verschränkung erneut dargestellt worden. Lebensverläufe werden von wichtigen Begegnungen geprägt. Rodin hat einen bleibenden Eindruck auf Brancusi hinterlassen. Genauso lassen sich Fernwirkungen von Beeinflussung oder Inspiration bei anderen Künstlern und Künstlerinnen ablesen, selbstverständlich auch jenseits eines Europa-Zentrismus. Das verlangt jedoch noch viel kuratorischen Aufwand. Die Skulptur von Gates Sofer nach Hepworthes „Ovaler Skulptur“ legt längere Entwicklungslinien nahe, zu bewundern in der Täte Modern. Netzwerke oder MindMaps derartiger Inspiration sind ein faszinierendes Kunst, Kunstmarkt und Kreativitätsthema. Formelle Schulenbildung interessiert dabei genauso wie die informellen Netzwerke und lose Anlehnung. Mehr davon zu fördern ist ein fruchtbarer Weg mittelfristig Bürger+innen in und jenseits Europas näher zu bringen.  

Täte Modern London

Gute Arbeit

Gute Arbeit hat viele Dimensionen. Bezahlung, Belastung, aber auch Autonomie und Planbarkeit. Gute Arbeit in Zeiten von Coronavirus hat nochmals zusätzliche Dimensionen ergänzt, wie z.B. die Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, Planbarkeit von HomeOffice. Im Journal of Industrial Relations ist eine Studie von Alan Felstead et al. veröffentlicht worden, die Unsicherheit am Arbeitsplatz thematisiert. Besonders die Null-Stunden Verträge und Unsicherheit bezüglich der tatsächlich zu arbeitenden Arbeitsstunden führt zu Irritationen bei Arbeitnehmenden. Diese neue Prekarität und Benachteiligung am Arbeitsmarkt hat gesundheitliche Folgen wie die Belastung durch Unplanbarkeit von Überstunden.
Zeitsouveränität, wer kann über den Umfang der Tages-, Wochen-, Monats-, Jahres- und Lebensarbeitszeit entscheiden, ist die Frage des 21-sten Jahrhunderts. Wieviel Entscheidungsspielräume gibt es für den Einzelnen? Haben Gewerkschaften die Kraft, um neue Arbeitszeitregeln jenseits von „Samstags gehört Vati mir“ durchzusetzen? Kann dem Verlangen nach mehr Sonntagsarbeit, wie es der Handelsverband Deutschland HDE fordert widerstanden werden?
Europa braucht dafür eine gemeinsame Vision. Daher kann uns die Diskussion der Renten und Lebensarbeitszeit in Frankreich nicht unberührt lassen.
Für das deutsche Spezialproblem der Sonntagsarbeit könnte eine Lösung darin bestehen, dass Lebensmittel sonntags von 9-12 eingekauft werden können, aber nicht der gesamte Einzelhandel geöffnet ist. Branchenlösungen oder regionale Abweichungen im Tourismus könnten ermöglicht werden. Aber 7/7 Tage und 24/24 Stunden Handel und Arbeit wie im Internet ist der menschlichen Gesundheit nicht zumutbar.

… und Sonntags sowieso

Uber, Arbeitsrecht in Europa

Arbeitsrecht in Europa und der EU kann unendlich komplex sein. In dem von mir geleiteten EU-Projekt Mitte der 90er Jahre haben wir 12 Arbeitsrechtsysteme im Kündigungsschutz und zu befristeten Verträgen, bzw. prekärer Beschäftigung verglichen (Buchveröffentlichung und WZB-Paper FS I 95-207 vergriffen). Das theoriegeleitete Zusammenführen von Empirie und rechtlichen Normen hatte Konzepte wie Effizienz, Ungleichheit und Wirkungen von Arbeitsrechtsreformen beleuchtet. Dieser Ansatz der Evaluation aus politisch-ökonomischer Sicht hatte sich bewährt und die Stoßrichtung vieler deregulativer Reformen aufgedeckt.

In 2020 werden diese Themen unter dem Stichwort „Uber“ wieder neu verhandelt. Joep Cornelissen und Magdalena Cholakova vertreten in ihrem Essay „Profits, Uber, everything“ die Meinung, dass Manager mit Kategorien spielen und maches Mal eine Innovation lediglich darin besteht eine „hybride“ Kategorie am Markt einzuführen, um etablierte Kategorien und Rechtskonstrukte zu umgehen. Paper in Strategic Organization

EU2020 – Neujahrswünsche

Viele Wünsche für die EU2020, oder das Programm der neuen EU-Kommission @vdLCommission lesen sich wie die üblichen Neujahrswünsche. Schnell gemacht, doch schnell gescheitert. Bei meinen Recherchen zum meinem neuen Buch über ein neues Narrativ für Europa sind mir die Versprechungen aus 2010 für 2020 aufgefallen. Das las sich damals so: “ In March (2010), the European Commission released its Europe 2020 strategy proposal, which strives for „smart, sustainable and inclusive growth“ and greater policy coordination between the EU and national governments. Dieses Dokument beschreibt ganz gut woran die EU-Commission in den letzten 10 Jahren gescheitert ist. Das einseitige Betonen von wirtschaftlichem Wachstum, Rückstandigkeit bei digitalen Lösungen, Nachhaltigkeit bei Vernachlässigung der Generationengerechtigkeit (siehe @FridaysForFuture) und „gelbe Westen Proteste“, die eine stärkere Spaltung der Bevölkerung verdeutlichen. Dazu noch die Blockade zwischen den Ländern in der Zuwanderungs- und Asylfrage und die Lage 2020 ist gut beschrieben. Es bleibt fraglich, ob die schönen Versprechungen 2030 und Neujahrswünsche in 2020 ein anderes Schicksal haben werden. Wir beobachten weiter!

Quelle: Intereconomics 2010

In 2016 wurde aus einem EU-Projekt heraus bereits eine gute programmatische Alternative skizziert. Diese erscheint mir weiterhin eine brauchbare Rechnung, wie auf die in 2010 beschriebenen und noch geltenden Herausforderungen geantwortet werden kann.

Quelle: Intereconomics 2016

Nachhaltige Investitionen, Bekämpfung von Ungleichheit und demokratische Governance gehörten damals und gehören heute ganz oben auf die To-do-Liste.
Frohes Neues Jahr(zehnt)!

Steuern angleichen

Für alle EU-Länder die den Euro € als gemeinsames Zahlungsmittel haben sollte auch die gleiche nominale Höhe an Steuern gelten. Das wäre doch eine einfache, leicht vorzustellende Regel für die Eurozone oder gar die ganze EU. Davon sind wir weit entfernt. In den meisten für Steuern relevanten Bereichen gibt es erhebliche Abweichungen zwischen den Mitgliedsländern. Angefangen bei der Mehrwertsteuer (VAT oder Sales Tax). Imagine – Lasst uns von einer Harmonisierung träumen, „it isn’t hard to do“. Die Experten träumen wieder, gut so. (LINK) Die Unterschiede bei der Mehrwertsteuer, für uns als Knsumenten wichtig interessieren, dabei wenig. Unterschiede zwischen den Ländern bei der MwSt werden wohl erstmal bleiben.

Daten der Grafik stammen von der OECD Tax database und sind in %. Es gibt erheblichen Gestaltungsspielraum. Interessant ist die scheinbare Unumkehrbarkeit: Eine einmal erhöhte MwSt wird fast nie wieder gesenkt. (Link). So bilden sich nationale und auch regionale Kulturen der Besteuerung heraus. Dennoch meine ich muss es möglich sein die Schweiz mit den skandinavischen Ländern oder Ungarn in eine europäische Union zu integrieren, die sich als historisches und demokratisches Projekt versteht. Zumindest reden die Länder und Interessenvertretenden bei der OECD über verwandte Themen. Spannend bleibt neben der globalen Erosion der Besteuerungsbasis (Steuerhinterziehungsmöglichkeiten) und der Steuervermeidung durch Gewinnverschiebung (BEPS) noch die „Goldene Visa“ Diskussion. Dabei hat sich nicht nur außerhalb der EU, sondern auch innerhalb (bspw. Malta) ein Markt für Staatsbürgerschaften, mindestens aber Aufenthaltsrechten, geschaffen. Besonders wohlhabende Personen können so Zugang zur EU erhalten, wenn mehr als 500.000 € „investiert“ oder für den Wert eine besonderes Anwesen gekauft wird. Die ökonomische Theorie hat es im Blick, die Gesetzgebenden in Europa noch viel zu wenig. Auf Basis von Steuerminimierungsmodellen wird Europa nicht zusammenwachsen (siehe EESC). Sehen wir uns an welch großartige Bauten, Kunstwerke, Frieden, Sicherheit, Bildung und Gesundheit Steuern ermöglicht haben. Es lohnt sich also beizutragen auf die eine oder andere Art, als Unternehmen oder Privatperson.

Made in Europe

Wir sind noch weit weg von einem Label „Made in Europe“. Ein Besuch auf der Messe „Made in France“ in Paris hat die Zwiespältigkeit dieses Begriffes für Frankreich verdeutlicht. Ein große Anzahl der Anbieter hat sich zuerst nach den relativ neuen, großen, administrativen Regionen in Frankreich sortiert. Die gemeinsame Klammer des „Made in France“ war noch nicht wirklich als übergreifendes Label eindeutig wahrnehmbar. Überrascht hat der einzige Autostand von Toyota dort, die in der Tat einige Autos im Norden Frankreichs zusammenschrauben. Fabriziert in Frankreich in der Endmontage ist wohl nicht unbedingt das Verständnis von den meisten Verbrauchern von „Made in France“.

Donald Trump und Boris Johnson könnten mit Importzöllen einem „Made in Europe“ auf die Sprünge helfen. Das war bereits vor mehr als 100 Jahren hilfreich damit sich „Made in Germany“ etablieren konnte. Mal sehen, Anregungen von Außen können sehr hilfreich sein.

Bedingungen der Teilnahme an „Made in France“ 2019

Spuren hinterlassen

Die Ausstellung „Le Silence du Mouvement“, beschrieben im vorherigen Blogeintrag, hat Spuren in meinem Denken über Europa hinterlassen. Stellen wir uns Europa vor als bewegtes und bewegendes Projekt. Die Spuren, die dieser Spielball der Geschichte hinterlässt und bereits hinterlassen hat sind enorm. Eine aktuelle kurze Zusammenfassung findet sich in „La Libre Belgique“ vom 30.10.2019 (LINK) von den Autoren der Europäischen Föderalisten Domenico Rossetti di Valdalbero et Jean Marsia. Zu Recht betonen sie gemeinsame Werte und kulturelle Gemeinsamkeiten, die sich über Jahrhunderte herausgebildet haben. Aber reicht uns dieser Blick allein auf die gemeinsame oder oft auch trennende Geschichte. Nein, wir müssen die europäische Idee wieder mit neuen Inhalten füllen.
Der von der Bertelsmann Stiftung vorgelegte Band aus 2011: „The European Way of Life“ hat nur wenig nachhaltige Wirkung entfacht. Obwohl Europa gerade erst aus der größten wirtschaftlichen, besser, Finanz- und Bankenkrise herauskam, sollte eine verbesserte „European Governance“ angestrebt werden. Wie wir heute wissen, sollte das sowohl nach innen für die Verbesserung der Kohäsion, als nach außen für eine gemeinsame Außenpolitik und Verteidigungsstrategie gelten. Laut Guy Verhofstadt war die Finanzkrise eher ein „Moment der plötzlichen Einsicht“ für die europäischen Länder, denn keines der Länder hätte alleine die Auswirkungen der Bankenkrise meistern können. Aber der erfolgreiche Krisenmodus der EU in den letzten Jahrzehnten bis zum „protrackted BREXIT“ verlangt ein neues positives Narrativ für Europa als Wertegemeinschaft, statt lediglich ein Club der Wohlhabenden und sich gemeinsam auf Kosten der Umwelt Bereichernden zu sein. Der 2011 aufgezeigte „European Way of Life“ hat sich als zu wenig nachhaltig herausgestellt. Um es mit Piketty 2019 zu sagen, eine Ideologie, die zudem Ungleichheit befördert, kann nicht unser gemeinsames europäisches Narrativ sein. Aber was kann es sein? It’s democracy, of course!

3D weitergedacht = 4D

Die Ausstellung in Paris (Pavillon Carré de Baudouin, 20ème) mit dem Titel „Le Silence du Mouvement“ hat künstlerisch die Idee der vierten Dimension umgesetzt. Sehens- und erlebenswert. Die kinetischen Elemente darin machen den Schritt von 3D hin zur 4. Dimension erlebbar.
Angefangen mit der Installation von Karina Smiglia-Bobinski wird erlebbar, wie eine fliegende Kugel im dreidimensionalen Raum Spuren einer 4. Dimension hinterlässt.

Mit den anderen Werken der Ausstellung wird „imagine4d“ begehbar. Es werden neuartige Räume erst imaginiert, dann geschaffen und vom Besucher erlebt, durchwandert, durchfühlt. Die Ausstellung ist von Eko Sato zusammengestellt und noch bis 21. Dezember 2019 zu erfahren. Das gibt es alles ohne Eintritt zu bezahlen. Die Marie du XXème macht es möglich. Ein Dank und eine Würdigung an diesen Bezirk für seine neuen Zugangswege zur Kunst. Natürlich kann der Tourist auch einfach mal in das schicke Rathaus dort gehen und Räume genießen.


Europa nicht kaputt reden oder schreiben

Europa braucht ein anderes als das von der „Financial Times“ am 8.10.19 vorgeschlagene Narrativ. Gideon Rachman sähe Europa gerne in der Rolle eines „Power Projekts“. Diese imperiale Rolle, die das U.K. zwar wieder zu finden sucht, passt aber überhaupt nicht mehr in die Zeit des 21. Jahrhunderts. Zwischen den Machtblöcken, die hauptsächlich auf ihre wirtschaftliche und militär-strategische Bedeutung pochen, braucht es eine neue treibende Kraft des Multilateralismus auf soliden demokratischen Prinzipien. Das ist das europäische Zukunftsprojekt. Zeitungslektüre kann ja auch sinnvoll sein, damit wir wissen, was wir gerade nicht sein wollen. Andere uns aber gerne in diese Rolle drängen möchten.

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No Spitzenkanditat elected

Imagine VisionThe head of states of the still 28 Member States could not converge on a Spitzenkandidatin or candidate, hence they pulled an unknown person out the hat. Much to the surprise of the public and the European Parliament. Lesson to be learned. Do not bother to campaign, you don’t get nominated anyway. This cannot be a democratic procedure worthy for Europe. More democracy is dearly needed to avoid further alienation of European citizens.