Am 30.11.2021 gab es Installationen und Musik am und im Bahnhof in Brüssel Central zu bewundern. Viele Menschen, die nur zufällig dort vorbeilaufen in der Rushhour der Stadt ab 17 Uhr waren zunächst überrascht. Einige verweilten eine kleine Weile. Interessant die Möglichkeit, erst draußen der Light-show mit Techno und spärischen Klängen zu lauschen und dann innen in der historischen Halle mit Kriegsdenkmal für Gefallene der beiden Weltkriege der Eisenbahner, den Opernsänger*innen und dem Orchester zuzuhören. Eine gelungene Inszenierung und eine Feierstunde für die Bahnhöfe als Begegnunsorte. Der Soziologe bemerkt nebenbei, die Faszination der Jugend für die Light-show mit Techno und der deutlich höhere Altersdurchschnitt der Verweilenden bei der klasssisch anmutenden begleiteten Gesangsvorträge der „Mitreisenden“.
Gesellschaft ist, wenn sich beide Gruppen tolerieren und einander befruchten. Ein Aufmerksamkeitswettbewerb findet eh statt. Der eilige „Commuter“ lässt sich nur kurz von seinem Weg abbringen und wuselt weiter durch die Menschenansammlungen. Mehr Kunst am und im Bau/Bahnhof tut uns allen gut.