Kunst ohne Grenzen

Kunst hat seit Jahrhunderten Grenzen überschritten. Künstler*innen auch. Innerhalb Europas haben sich die gegenseitigen Beeinflussungen über Jahrzehnte hinweggesetzt. Erst kürzlich ist in der Brancusi-Retrospektive im BOZAR in Brüssel diese Verschränkung erneut dargestellt worden. Lebensverläufe werden von wichtigen Begegnungen geprägt. Rodin hat einen bleibenden Eindruck auf Brancusi hinterlassen. Genauso lassen sich Fernwirkungen von Beeinflussung oder Inspiration bei anderen Künstlern und Künstlerinnen ablesen, selbstverständlich auch jenseits eines Europa-Zentrismus. Das verlangt jedoch noch viel kuratorischen Aufwand. Die Skulptur von Gates Sofer nach Hepworthes „Ovaler Skulptur“ legt längere Entwicklungslinien nahe, zu bewundern in der Täte Modern. Netzwerke oder MindMaps derartiger Inspiration sind ein faszinierendes Kunst, Kunstmarkt und Kreativitätsthema. Formelle Schulenbildung interessiert dabei genauso wie die informellen Netzwerke und lose Anlehnung. Mehr davon zu fördern ist ein fruchtbarer Weg mittelfristig Bürger+innen in und jenseits Europas näher zu bringen.  

Täte Modern London